Die Jungfrau ist den meisten Bergsportlern als höchster Gipfel des Dreigestirns im Berner Oberland ein Begriff. Dieser Tourenvorschlag auf der Westseite des Massivs bleibt abseits des großen Trubels und verbindet zwei Grate: Rotbrättgrat (Aufstieg) und Innera Rottalgrat (Abstieg). Dabei wechseln sich Fels in verschiedenen Gesteinsformen, Firn und Eis ab und es ergibt sich eine lange und hoffentlich lohnende Überschreitung. Ausgangpunkt ist Stechelberg.
Am Anreisetag schlage ich vor, dass wir eine Wanderung am Klausenpass unternehmen und dort auch die erste Nacht übernachten (nach Belieben entweder Biwak oder Gasthaus). So kommen wir bereits etwas als Team geformt und akklimatisiert im Berner Oberland an.
Schwierigkeit der Tour: D-, UIAA III bis IV, ca. 45 Grad (je nach Bedingungen und genauer Routenwahl leicht abweichend) Bitte Länge und Ausgesetztheit der Tour nicht unterschätzen! Brauchbare Beschreibungen finden sich im SAC-Gebietsführer (Sektionsbibliothek) oder im Internet z.B. bei hikr.org oder franzulrich.ch.
Anforderungen: Ihr müsst fortgeschrittene Sicherungs- und Rettungstechniken auf Hochtour (gleitendes Seil, Seilabbund, Fixpunkte und Standplätze in Fels und Eis, Partnersicherung, Mikroseillängen, Sprungseil, evtl. kurzes Seil, sowie Spaltenbergung in Zweierseilschaft und Selbstrettung) beherrschen. Auch müsst ihr taktisch und begründet zwischen den unterschiedlichen Sicherungsmethoden auswählen und zügig wechseln können. Erfahrung (absolut sichere Steigeisentechnik, Klettern mit Rucksack, Wegfindung, Kondition für ca. 10h Hochtour, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit mit unbekannten SeilpartnerInnen, freies Gehen in einfachen Passagen, sicherheitsbewusstes Verhalten in brüchigem Gelände etc.) in vergleichbar schwierigem Gelände ist natürlich ebenfalls nötig, um euch auf dieser Tour wohl zu fühlen.
Wenn ihr euch unsicher seid, ob diese Tour zum aktuellen Wissens- und Erfahrungsstand passt, kontaktiert mich bitte und lasst euch nicht von der detaillierten Beschreibung der Anforderungen abschrecken.
Unterkunft: 1. Nacht zur Akklimatisation am Klausenpass 2. Nacht Silberhornhütte 3. Nacht Rottalhütte
Wir werden uns wohl eigenständig verpflegen müssen. (Evtl. sind Wirtsleute auf der Rottalhütte, die ehrenamtlich über Wochenenden bewartet ist.)
Ausrüstung: Standard-Hochtourenausrüstung wie für entsprechende Tour üblich.
Es handelt sich um eine Gemeinschaftstour, d.h. alle TeilnehmerInnen müssen dem Charakter der ausgeschriebenen Tour so gewachsen sein, dass sie die Tour auch eigenverantwortlich duchführen können. Bei schlechter Wettervorhersage wird die Tour kurzfristig abgesagt oder wir finden eine Alternative.